St. Jost ist ein Ortsteil von Langenfeld und liegt im romantischen Nitztal. Neben der alten, zur Gaststätte umgebauten Mühle steht unmittelbar an der Nitz die Wallfahrtskapelle. Sie ist eine spätgotische Kapelle mit barockem Altar und ist dem Heiligen Jodokus geweiht. Eine Reliquie des Heiligen wurde im 14. Jahrhundert aus St. Josse in Frankreich von einem Graf von Virneburg überbracht. Seit Jahrhunderten ist sie das Ziel vieler frommer Pilger.  

St. Jost 

Der heilige Jodokus

 

Im Jahr 1436 wird St. Jost erstmalig in einer Grenzbeschreibung erwähnt. Urkundlich allerdings erst 1464, erbaut von dem Grafen Philipp von Virneburg. Dies geht auch aus dem Wappen im Gewölbeschlußstein in der Kapelle hervor. Der älteste Teil der Kapelle ist wohl der gotische Chor, der um 1400 entstanden ist. Der jetzt zu besichtigende Altar wurde 1655 geweiht.
Ursprünglich sollte die Kapelle einer Erzählung nach am Fuß des Burgberges in Virneburg errichtet werden, doch wurde das Baumaterial während eines starken Sturmes von der über die Ufer tretenden Nitz hinweggerissen und zwei Kilometer talabwärts im Tal wiedergefunden. Der Graf glaubte an ein Zeichen des Himmels und erbaute dort, wo das Bauholz angespült worden war, die Kapelle.

Die Kapelle wurde im 16. Jahrhundert erweitert. Im 18. Jahrhundert durften dort keine Gottesdienste abgehalten werden und auch die Wallfahrten mußten eingestellt werden. Der Ort erfreute sich zu dieser Zeit solcher Beliebtheit, daß der rege Zulauf zu den Wallfahrten von den örtlichen Behörden als zu sehr kommerzialisiert angesehen wurde und die eigentliche Absicht des frommen Betens nicht mehr anerkannt wurde. Seit dieser Zeit werden die Reliquien in der Pfarrkirche zu Langenfeld aufbewahrt. Die Kapelle wurde während vieler Jahre als Scheune und Stall benutzt und erst im 19. Jahrhundert wurden wieder Gottesdienste abgehalten.

Die Wallfahrten nach St. Jost werden alljährlich an den zwei letzten Wochenenden im September und den zwei ersten Wochenenden im Oktober durchgeführt. Jedermann kann sich daran beteiligen. Auskunft erteilt Ihnen das Pfarramt in Langenfeld.
Da die Zufahrtsstraße nur eine Fahrspur besitzt, bietet es sich förmlich an, den Weg dorthin zu Fuß zurückzulegen. Die günstige Lage im Nitztal erlaubt es, daß man zwischen mehreren Wegen wählen kann.

Auch eine kleine Kapelle will gehegt und gepflegt sein. Aus diesem Grund wurde 1992 der Förderverein Wallfahrtskapelle St. Jost der Kath. Kirchengemeinde St. Quirinus Langenfeld e.V. gegründet. Der Verein hat sich die Erhaltung der Wallfahrtskapelle zum Ziel gesetzt. Alle, die dieses Vorhaben unterstützen wollen, können sich mittels einer Spende daran beteiligen. Ansprechpartner sind:

Gottfried Groß, Zum Nettetal 4, 56729 Langscheid
Heinrich Ackermann, Barabarastr. 14, 56727 St. Johann
Ewald Becker, Adenau Straße 14, 56729 Langenfeld
Der Förderverein hat ein informatives Buch zum Thema St. Jost und der Pfarrgemeinde Langenfeld herrausgebracht. Das 158 Seiten starke Werk bietet sehr detaillierte Beschreibungen und viele Abbildungen der Kapelle, der Pfarrkirche und der Friedhofskapelle in Langenfeld.




Schwarze Madonna 

Auf dem Weg von St. Jost nach Acht steht am Waldrand die Statue der "Schwarzen Mutter Gottes". Sie wurde einst von den "Weißen Vätern" aus Afrika mitgebracht und dort aufgestellt.





Altar der Kapelle

Der Altar stammt aus dem Jahr 1655 und ist eine Meisterleistung eines heimischen Steinmetztes. Die aus Tuff gearbeitete Sehenswürdigkeit weist sehr viele Figuren und Verzierungen auf. Die Wirkung kommt aus diesem Grund auf den Bildern so gut wie nicht zur Geltung, sehen Sie selbst...  



Innenansicht
Innenansicht
Ausschnitt 1
Altar
Ausschnitt 2
Altar